Die Reiselust der Wikinger ist weithin bekannt. Doch oft sind die Männer aus dem hohen Norden nicht so gerne gesehen und werden nicht unbedingt mit offenen Armen empfangen. Ob das in dem nachfolgendem Fall auch so ist, muss sich erst noch zeigen. Diese Seite beschäftigt sich mit den Reisen und Erlebnissen eines ganz speziellen Wikingers, der sich von Aquisgranum aufmachte, um die Küsten der Sorrentinischen Halbinsel unsicher zu machen.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Let's get Ready to Rumble

Am Samstag war es schon wieder soweit und das C.O.M.A. Weihnachtsturnier in der Glandorfer Münsterstrasse ging in die zweite Runde. Pünktlich um 12 Uhr mittags startete der erste Kampf. Zunächst lieferten sich die Kinder und Jugendlichen spannende Kämpfe im Pointfighting. Darauf folgten die Leichtkontaktkämpfe der Jugendlichen und schliesslich die der Erwachsenen. In 18 Kämpfen bekam das interessierte Publikum insgesammt 21 Kämpfer in verschiedenen Paarungen zu sehen, davon 9 weibliche und 12 männliche Sportler. Immer wieder war es kurzweilig den Kickboxern zuzuschauen und meistens blieb es bis zur letzen Sekunde, der zwei mal zwei Minuten langen Kämpfe, so spannend, dass man dem Ergebinis der Punktrichter schon entgegen fieberte, denn manchmal vermochte ein Pointfighter das Ergebnis nach der Pause noch zu seinen Gunsten zu wenden, oder ein Leichtkontaktkampf zweier fast gleich starker Kontrahenten musste in die Verlängerung gehen. So war dieser Tag immer wieder für Überraschungen gut und es musste sich vielleicht auch die eine oder der andere Fighter geschlagen geben, der mit so einem Ausgang voher nicht gerechnet hatte. Aber schlussendlich konnte jeder Teilnehmer mit seiner tollen Leistung zufrieden sein. In zwei Kampfpausen gab es dann noch ein besonderes Highlight, als die in Schottland frisch gebackenen Vizeweltmeister mit ein paar
Showeinlagen aufwarteten. Simon trat in die Fussstapfen von Lasko, der Faust Gottes, zeigte sein Können nicht nur mit dem Bo und hatte sich damit den Beinamen 'der kleine Finger Gottes' redlich verdient. Darauf kamen Lea und Vera zum Zuge und bereiteten den Zuschauern in einem klasse Showkampf mit gut eingebauten Tricks ein tierisches Vergnügen. Ein wirklich gelungener Turniertag.

Doch damit nicht genug, denn mit ein paar Handgriffen wurde aus dem Studio eine Partyhöhle gezaubert und nur zwei Stunden später konnten die Mitglieder des Centers eine ausgelassene 'White'-Party beginnen, die bis in die frühen Morgenstunden dauern sollte und auf der ich viele fröhliche Menschen sehen konnte. Ein toller Tag gekrönt von einem tollen Fest.

Dienstag, 30. November 2010

Klangbrücke!

Was ist denn das?
... und wo?
Was gibt es dort?
Die Klangbrücke ist tatsächlich eine Brücke,
die die Kurhausstrasse in Aachen überspannt,
in der sich tatsächlich eine Bühne befindet.

Dort zeigt das Theater Tacheles derzeit zwei Stücke von Dario Fo:
  • Der Dieb der nicht zu Schaden kam
  • Anstreicher sind vergesslich

Wie Ihr Euch nun wohl schon denken könnt, war ich auch dort. Am Sonntag. Zwei Mal. Ich habe mir nicht nur die Stücke angesehen, sondern auch ein wenig an der Bar geholfen. Aber was soll ich sagen, die beiden Stücke sind zwei sehr kurzweilige Einakter.

Das erste Stück beginnt mit Angelo Tornati, einem Dieb, der in ein "gutes Haus" einbricht. Hier wird er nicht nur von seiner Frau Maria angerufen, sondern auch von dem unvorhergesehen zurückkehrenden Hausherrn, Stadtrat Prazosi, gestört. Dabei wird Angelo unfreiwillig Zeuge einer sich anbahnenden Affäre und schlittert in eine ganze Serie von Missverständnissen und falschen Darstellungen. Bei dem Versuch sich selbst aus der Schlinge zu ziehen geraten die Akteure immer tiefer in den Sumpf von Verwechslung und Lüge.
Mein Lieblingszitat von Angelo: "Ein Missverständnis mehr oder weniger, was spielt das heutzutage noch für eine Rolle."

Im zweiten Stück treffen wir auf die beiden Anstreicher Giovanni und Aldo, die keine Gelegenheit verpassen wollen Geld zu verdienen. Diesmal sind sie jedoch an die raffinierte Madame Lucie, Besitzerin eines Freudenhauses, geraten. Die Witwe hat von ihrem verstorbenen Mann Giorgio eine Wachsfigur anfertigen lassen und im Salon platziert. Als die zwei Handwerker bei ihrem ungeschickten Treiben mit der Puppe aneinander geraten, denken sie den Hausherrn getötet zu haben und versuchen nun diesen durch einen von ihnen zu ersetzen. Das führt natürlich zu noch mehr Komplikationen ...

Trotzdem ich zwischendurch ein paar Brötchen, etwas Kaffee und einige Getränke serviert habe, bin ich auf meine Kosten gekommen und hatte viel zu Lachen. Das zweite Stück hat mir persönlich sogar noch ein bisschen mehr Spass gemacht, als das erste.

Mittwoch, 24. November 2010

Von Arkham nach Innsmouth

Wir schreiben das Jahr 1926.
Am vergangenen Wochenende begab ich mich auf die Reise nach Massachusetts. Garnicht weit entfernt von Boston liegt das kleine Städtchen Arkham. Leider hat Arkham nicht nur einen schlechten Ruf sondern macht ihm auch alle Ehre, denn kaum war ich dort angekommen, um mich mit zwei Freunden zu treffen, brach dort auch schon sprichwörtlich die Hölle auf Erden los. An verschiedenen Plätzen der Stadt taten sich Dimensionstore auf. Tore, die unerklärlicherweise in fremde Sphären und zu anderen
Welten führten ... und aus diesen Toren quollen Monster. Grausame, entstellte Kreaturen, die nur auf Tod und Verderben aus waren. Da ich keine grosse Lust verspürte mich diesen Abscheulichkeiten zu stellen nahm ich den erstbesten Bus aus der Stadt hinaus. Dieser sollte mich nach Innsmouth bringen, einem kleinen Ort an der Küste, einem ehemaligen Fischerdorf.
Dort sollte ich mich aber auch nicht wohlfühlen, denn die Anwohner rochen nicht nur streng, auch ihr Aussehen war unangenehm fischig, mit fahler Haut, grossen, trüben Augen, breitgezogenen Nasen, schuppigen Haaren und zurückgebildeten Ohren. Ausserdem waren sie mehr als unfreundlich.
Doch auch meine Flucht vor dem Übernatürlichen hatte keinen Erfolg und sollte ein jähes Ende finden, denn schon bald nach meinem Eintreffen wanden sich Fischmenschen und tentakelbewehrte Tiefsee-Schrecken aus dem Meer und ergossen sich in den Ort, um mich dort aufzuspüren und zu verschlingen. Ein Ende mit Schrecken und doch hatte der Schrecken noch kein Ende ...

So war das am Wochenende, dreimal trat ich zusammen mit meinen Freunden in Düren die Reise nach Arkham an und dreimal wurden wir gebeutelt, erschlagen, verschlungen und besiegt. Das zuvor scheinbar noch einfache Grundspiel 'Arkham Horror', wuchs uns mit der 'Innsmouth-Erweierung' einfach über den Kopf und blieb ungeschlagen. Dabei wurde uns nicht so ganz klar, welchen Fehler wir gemacht haben. Ich bin ja der Meinung, es gibt einfach viel zu wenig Hinweis-Marker!

Die nette Frau dort oben rechts war übrigens nicht eine der Schrecken, sondern in zwei der Runden einer unserer Charaktere, Zoey Samaras die Köchin. Lustigerweise ist mir beim Suchen nicht nur die Zeichnung aus dem Spiel in die Hände gefallen, sonder ich habe zufälligerweise auch die Bildvorlagen für den Künstler gefunden. Ob die Frau auf dem Bild wohl weiss in welchem Spiel sie gelandet ist?

Montag, 15. November 2010

Ciao Salerno

Am Freitag war es soweit und ich habe Salerno und Italien den Rücken gekehrt. Zum Abschied gab es nocheinmal feinstes Herbstwetter der Marke Süditalien: Sonnenschein bei 19°. Der Flug startete pünktlich von Neapel, wurde auf dem Weg in die Heimat aber doch so sehr von Wind und Wetter aufgehalten, dass wir fast eine Stunde Verspätung hatten. Bei der Ankunft war es natürlich auch nicht trocken, sondern regnete in einer Tour, so dass ich schon fast wieder Fernweh bekommen hätte ;-)

Nun galt es mein Auto abzuholen und wieder in Betrieb zu nehmen. Da es viel zu lange an einem Fleck rumgestanden hatte, war dies aber ohne Starthilfe des ADAC garnicht möglich. Der 'Gelbe Engel' schaffte es tatsächlich dem zuvor leblosen Vierrad wieder Leben einzuhauchen und so begab ich mich mit einiger Verspätung auf die Reise in den Norden, um dort meine Familie zu treffen. Dort sollte ich aber an diesem Tag nicht mehr ankommen, denn bei einem Zwischenstop in der Nähe von Duisburg (ich nahm an inzwischen sollte sich die Batterie wohl wieder aufgeladen haben) war nach dem Abschalten des Motors sofort auch wieder aller Strom weg. Nichteinmal genügend Saft um den Scheibenwischer weiter zu bewegen hatte die Batterie angenommen. So blieb mir nichts anderes Übrig, als ein zweites mal nach dem ADAC zu rufen. Der kam auch wie befohlen zu mir, aber diesmal brachte der Helfer den Wagen nicht wieder zum Laufen, sondern konnte mir nur einen
Abtransport zur nächsten Fachwerkstadt anbieten. So verbrachte ich, nach dem Transport, den Rest der Nacht, vom Regen ganz klamm, in meinem Auto ohne Heizung, nur um dann am nächsten Morgen enttäuscht festzustellen, dass diese Werkstadt an diesem Tag nicht richtig besetzt war und mir der einzige Mechaniker vor Ort nicht helfen wollte, da ausgerechnet an diesem Samstag ein offenes Modell-Casting in diesen Hallen stattfand. Somit bestellte ich ein drittes Mal den ADAC, der nach dem Schildern der Sachlage kulanterweise dazu bereit war mich zu einer weiteren, geöffneten Werkstadt zu schleppen. Dort war die Hölle los, denn ausgerechnet an diesem Tag war halb Duisburg abgesoffen und dutzende Autos wurden mit einem Wasserschaden 
auf den Hof geschleppt. Dazwischen nun auch ich mit meinem Problem. Aber schliesslich wurde auch meine tote Batterie gewechselt und nach einigem hin und her, um die Alarmanlage und Wegfahrsperre wieder zu synchronisieren, damit sie beim Zünden auch die Benzinpumpe freigeben, konnte ich meine Reise am Samstagnachmittag endlich fortsetzen. Was für ein Trip, eine wahrlich schreckliche Reise ...

Donnerstag, 11. November 2010

Switch it on

Am vergangenen Freitag war es soweit und die Verwandlung war abgeschlossen. Die Vorbereitungen trugen ihre Früchte und das ’triste Salerno’ verwandelte sich in die ’Stadt des Lichts’ und damit wurde nun auch hier die Vorweihnachtszeit eingeläutet. Überall in den Strassen und Gassen leuchten und funkeln nun die Lichter und Lampen, die hier den ganzen Oktober über verteilt worden waren. Teilweise wirken die so in grünes oder lila Licht getauchten Wege ein wenig psychedelisch. An zwei Plätzen, die ich gesehen habe, hat sich die Stadt besonders viel Mühe gegeben. Der 'Piazza Flavio Gioia' wurde zu einer Sternwarte mit zimmergrosser Sonne und im 'Giardino Villa Comunale'  fand sich nun exotische Flora und Fauna der illuminieren Art. Den Befehl ’Let there be light’ hat der parteilose Bürgermeister erteilt, um so, wie er sagt, zur Weihnachtszeit besonders viele Leute in die Stadt, und damit in die lokalen Geschäfte, zu locken. Auch wenn es mir am Ende, im wahrsten Sinne des Wortes, ein wenig zu bunt
wurde, so will ich doch hoffen, dass der engagierte Mann recht behält und sich weiter um die Angelegen- heiten der Stadt kümmern darf, da er, scheinbar nicht zu Unrecht, einen sehr guten Ruf geniesst.

Montag, 8. November 2010

Technik die begeistert :(

Am Sonntag hat sich mein gerade einmal 6 Monate altes Notebook überlegt, dass es Urlaub von mir haben will und ein paar Tage oder wohlmöglich Wochen im Servicecenter von ASUS verbringen möchte. Gezeigt hat das wundervolle Stück Hochleistungs-Technik mir dies, indem es ein überaus buntes Bild auf den Monitor gezaubert hat, welches man ansonsten
von einem ausgelaufenem Wasserfarbmalkasten erwartet hätte. Na, nicht ganz, denn die Bewegungen hätte man auf dem haarsträubenden Aquarell vermut- lich nicht zu sehen bekommen. Somit nehme ich an, dass ich eine neue Graphikeinheit benötige, denn die aktuelle leidet eindeutig an Geschmacksverirrung. Aber wer will das schon mit Sicherheit sagen, wenn er sich, dank Garantieanspruch, gerade so eben noch davon abhalten kann, der Aussenhaut mit einem Schraubenzieher zu Leibe zu rücken, um das Innen- leben zu begutachten. Etwas Geduld muss der edle Kasten, angefüllt mit feinsten Elektronik-Ingredienzen, bis zu seinem Reiseantritt jedoch noch aufbringen und bei mir verweilen, da ich ihn nicht vor meiner Ankunft im heimatlichen Hafen auf und davon lassen werde. Und so müssen wir Zwei noch mindestens eine triste Woche miteinander verbringen, die von Müssiggang, zumindest seinerseits, geprägt sein wird.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Hier ist was los!

Ein Ausflug nach Neapel lohnt sich immer, denn der Ausspruch lautet doch mit Sicherheit nicht umsonst 'Neapel sehen und sterben'. Aber was ist ein Ausflug nach Neapel ohne dort eine echte Pizza mit Tradition gegessen zu haben? Das ist einfach nur der halbe Spass. Also habe ich mich flux bei meinen Kollegen informiert, wessen Pizza man einfach gegessen haben muss und den Namen 'Michele' zu hören bekommen. Auf die Frage, wo denn genau sein Laden sei, gab es nur die Antwort, frag einfach in Neapel nach, den kennt jeder!

So war es auch, jeder, der mich halbwegs verstande hat, wusste in welche Richtung ich mich wenden musste, um bei der 1870 gegründeten Pizzeria und damit einer der ältesten, anzukommen. Draussen vor der Tür fand sich eine riesige Menschenmenge, die dort wartete. Auf die Frage, wie denn das Prozedere sei, um eine kostbare Pizza zu erlangen, bekam ich folgende Erklärung:
Wer bei Michele essen möchte, der geht zunächst zur Kasse und besorgt sich einen kleinen Zettel mit einer Nummer und wartet dann bis seine Nummer aufgerufen wird, genau wie beim Arzt oder an der Fleischereitheke, nur dass es hier um einen Sitzplatz in einem Restaurant geht ... da verharren die Leute ja durchaus auch mal für einen Moment. Bei Michele aber vielleicht eher nicht.

Ehrlich gesagt habe ich mich dann aber drinnen an der anderen Schlange angestellt, um eine Pizza zum Mitnehmen zu bekommen. Dazu konnte ich aus dem Angebot aus 2 (in Worten: Zwei) verschiedenen Sorten Pizza in je zwei verschiedenen grössen auswählen: Marinara oder Margherita. Und schon nach 15 min. wurde ich bedient. In der Zwischenzeit aber wurden unglaubliche Mengen an Pizza aus dem Ofen an die Leute gebracht und für jeden Arbeitsschritt gab es eine eigene Person. Einer bereitete den Teig vor, ein Zweiter belegte ihn und beförderte ihn auf das Holzbrett des Dritten, der die Pizza in den Ofen legte. Dort stand ein Vierter 
der auf die Pizzen achtete, sie drehte und wendete und schliesslich aus dem Ofen heraus gab, wo sie von der fünften Person auf den Teller oder in die Schachtel gelegt und übergeben wurden, entweder an die wartenden Take-away-Kunden, oder an den Keller, der die Pracht zum Tisch brachte. Gelohnt hat sich das Erlebnis aber auf jeden Fall, denn das Geschehen war nicht nur sehenswert, sondern das ausgelieferte Produkt war einfach zum Finger-Lecken gut.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Reif für die Insel

Samstag war nocheimal gutes Wetter, zwar bewölkt, aber trocken und so nutzten Dimitris und ich die Chance um uns nach Capri einzuschiffen. Vorbei ging es an der kompletten Amalfiküste, bis wir schliesslich am späten Vormittag in 'Marina Grande' auf der Felseninsel anlegten. Nachdem die Rückfahrtmöglichkeiten geklärt waren ging es an den 'Aufstieg' in den knapp150 m höher gelegenen Ort.

Dort angekommen schauten wir uns erstmal auf dem Piazzetta um, um uns dann in Richtung 'Giardini di Augusto' zu wenden. Von hier hat man einen schönen Blick auf die 'Faraglioni', die Felsklippen im Süden der Insel. Auch auf den vom deutschen Industriellen Krupp angelegten Serpentinenpfad, die 'Via Krupp', hat man eine hervoragende Aussicht. Aber anstelle diesen hinab zum 'Marina Piccola' zu beschreiten, wendeten wir uns einem alten Kloster zu, der 'Certosa di San Giacomo'. Bis auf die Kapelle, würde ich sagen, ist die Abtei in einem nicht ganz optimalen Zustand und auch die von Diefenbach ausgestellten Bilder haben bestimmt schon mal bessere Tage gesehen.



Danach ging es hinaus aus dem Ort ganz an das östliche Ende der Insel. Dort ist die 'Villa
Jovis' direkt an der Steilküste 300 m über dem Meer gelegen, wo dereinst Tiberius die letzten Jahre seiner Herrschaftszeit verbrachte. Von den Ruinen dieses Palastes genoss ich den Ausblick auf das nur drei Kilometer entferne Festland. In der Legende heisst es, dass von einer senkrecht abfallenden Klippe aus Tiberius seine Feinde hinab gestürzt haben soll und an dieser Stelle machte sich meine Höhenangst trotz Geländer sogar leicht bemerkbar.

Den Rückweg nach Capri traten wir über einen abenteuerlichen Waldpfad an der uns bergab zur frisch renovierten 'Villa Lysis' beförderte. Von dort hatten wir noch eine wunderbare Sicht auf Capris Hafen, bevor wir uns genau dorthin zurück begaben.

Da das letzte Boot nach Salerno den 'Marina Grande' für unseren Geschmack schon viel zu früh verlassen hatte, traten wir unsere Heimreise über Neapel an.
Bei der Ankunft im Hafen der Hauptstadt der Region Kampanien konnten wir noch verfolgen, wie Ihre Majestät die 'Queen Victoria' auslief, ein wahrhaft riesiges Kreuzfahrtschiff, dass bei der Vorbeifahrt schier keine Ende zu nehmen schien. Nach einem Spaziergang vom Hafen zum Bahnhof, erreichten wir Salerno schliesslich mit der Regionalbahn.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Die Altstadt von Neustadt

Man höre und staune, am vergangenen Wochenende war ich in Neustadt zu besuch ...
Nichts anderes bedeutet der Name von 'bella Napoli', denn die Griechen benannten die Stadt einstmals nea polis = neue Stadt.

Allerdings ist Neapel viel zu gross und bietet viel zu viele bestaunenswerte Sehenswürdigkeiten. So blieb mir an einem Tag nur ein kleiner Bruchteil zur Besichtigung. Und wie ich feststellen musste, ist der Sonntag auch nicht unbedingt der beste Tag um dies zu tun, da dann manche Lokalität frecherweise sehr früh ihre Türen zusperrt.

In der Altstadt, hatte ich den Eindruck, an jeder Ecke ist weiteres historisches Bauwerk aufgereiht, Statuen, riesige Säulen, historische Gebäude und natürlich immer wieder Kirchen. Die engen Gassen in diesem Stadtteil bilden ein verzweigtes System, in dem man sich leicht verlaufen kann, wenn man, so wie ich, keine Karte mitgebracht hat. Da leider aber auch die meisten Geschäfte geschlossen waren, habe ich mich dann dazu entschlossen an der Rezeption eines Hotels nach einer zu fragen. Freundlicherweise haben sie mir dort tatsächlich eine Fotokopie der Altstadt überlassen. Frecherweise habe ich mir dann nichteinmal den Namen des Hotels gemerkt, oops. Aber mit dem Stück Papier bewaffnet sollte ich mich nun deutlich besser zurecht finden.

Die Galleria Umberto (die wie ich glaube nicht mehr direkt zur Altstadt gehört) hat mich schon sehr beeindruckt. Als ich mich ihr näherte dachte ich noch so bei mir: "Naja, da haben wir hier also ein grosses Gebäude, und?" Doch dann, als ich eintrat da war ich schon allein von der lichten Höhe überwältigt, eine riesige, kreuzförmig angeordnete Passage mit Kuppeldach aus Glas und unglaublichen Mengen an Verzierungen, prächtig. Ausserdem kam ich mir in dem mächtigen "Gang" zunächst wieder winzig klein wie ein Kind vor.

Ein weiteres Highlight des Tages war die Besichtigung des "Napoli sotterranea", des
unterirdischen Neapel. Schon die griechischen Erbauer benutzten zum Bau der Stadt das reichlich vorhandene, vulkanische Tuffgestein. Sie bauten es unter der Stadt ab, um damit darüber die Häuser zu bauen. Nachdem die Häuser fertig waren wurden die bis zu 40 Meter darunter gelegenen Höhlungen und Gewölbe mit frischem Wasser aus dem Gebirge geflutet, um so als
Wasserversorgung für die Brunnen zu dienen. Die griechischen Anlagen dieser Art sind relativ klein, die später von den Römern nach gleichem Prinzip fortgeführten Ausführungen dagegen deutlich grösser. Heute wird das unterirdische Neapel natürlich nicht mehr zur Wasserversorgung genutzt und so sind weite Teile der geschätzt weit über 80 km Räume und Gänge nicht mehr geflutet. Von dem Labyrinth haben wir natürlich nur einen Bruchteil besichtigt und dies auch nur mit Fremdenführer, damit niemand verloren geht.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

My Home is my Castle

Leider ist das Castello di Arechi nicht mein Heim, denn es wäre schon eine verlockende Vorstellung diese
schöne Aussicht über Salerno jeden Morgen beim Sonnenaufgang auf der Terrasse zu geniessen, das Sonnenbad dann am Nachmittag auf dem Bergfried zu nehmen und beim Abendspaziergang an den Zinnen entlang zu laufen.
Dabei braucht man nicht einmal auf Komfort zu verzichten, denn neben dem Restaurant gibt es hier
auch einen Lift. Allerdings befürchte ich, dass auf der Burg gerade garkeine Gemächer für mich frei sind.

Das altehrwürdige Castello di Arechi wurde im 7. Jahrhundert auf den Resten noch älterer Festungsmauern errichtet und thront seither auf dem Monte Bonadies über Salerno und ist über eine Strasse
die das Wort Panorama im Namen trägt, "Via Panoramica per Croce", zu erreichen.

Wie immer sind die Bilder hier natürlich nur ein kleiner Ausschnitt von der Szenerie, die sich bietet, wenn man vor Ort ist. Dennoch hoffe ich Euch mit diesen kleinen Eindrücken Arechi und den Golf von
Salerno schmackhaft machen zu können.

Auf dem untersten Bild ist übrigens der derzeit entstehende Piazza della Liberta gut zu sehen. Für den Bau wurde vom Bürgermeister von Salerno extra der Architekt Ricardo Bofill aus Barceloa engagiert. Nach seiner Fertigstellung wird dieser Platz wohlmöglich der grösste Europas sein und soll dann viele Menschen in die Stadt am Meer locken.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Die alten Griechen

... haben um 600 vor Christus den Ort Poseidonia gegründet. Die Römer nannten ihn dann in Paestum um, verliessen ihn aber nach einigen räuberischen Überfällen und mit der zunehmenden Versumpfung der Umgebung im elften Jahrhunder wieder. Erst um 1750 wurde der Ort wieder entdeckt und diesem Umstand ist es wohlmöglich zu verdanken, dass wir den Ort immernoch unter dem Namen Paestum kennen und seine Ruinen besuchen können.
Am vergangenen Wochenende reiste Dimitris zusammen mit mir auf den Spuren "seiner Vorfahren". Wir schauten uns zunächst den Ort aus der Vergangenheit an und bewunderten die Reste dreier alter Tempel: den der Athene, der Hera und des einstmaligen Namensstifters Poseidon.

Anschliessend wanderten wir noch ausgiebig kreuz und quer durch das daneben befindliche Museum, um schliesslich mit müden Füssen und mit einem von neuen Eindrücken übervollen Kopf nach Salerno zurück zu kehren.
Der berühmte Turmspringer (The Holy Diver, wie ich ihn
im Andenken an James Dio nenne) und die von innen
bemalten Seitenwände des damit geschmückten Grabes.